Das ModeL

Den Fragebogen und Auswertungen liegt ein Modell zugrunde, das auf Gedanken von Fritz Riemann, Christoph Thomann, Eberhard Stahl und Friedemann Schulz von Thun zurückgeht.

Jeder Mensch sieht sich Grundentscheidungen zu Raum und Zeit ausgesetzt. Raum: er steht in der Spannung, nahe bei anderen Menschen zu sein, dadurch Wärme, Schutz, ... zu erleben oder sich mehr Freiraum zu nehmen und eigenen Zielen nachzugehen. Sicher hat jeder Mensch beide Bedürfnisse, nur wird jeder das eigene rechte Maß irgendwo auf dieser Strecke sehen. Zeit: Er steht in Spannung, an Bewährtem festzuhalten, dadurch sein Leben sicherer und planbarer zu machen, oder sich neuen Umständen und Herausforderungen früh zu stellen und anzupassen. Hier wird jeder seinen Platz zwischen diesen Polen finden.

Das Modell ordnet den 4 Polen und den Feldern dazwischen entsprechende Werte und Eigenschaften zu. Zum Pol „Selbstverwirklichung“ gehört z.B. „Freiheit“, gegenüber bei „Gemeinsinn“ liegt „Sicherheit“. Zwischen „Selbstverwirklichung“ und „Flexibilität“ liegt z.B. „Eigenverantwortung“, gegenüber zwischen „Gemeinsinn“ und „Stabilität“ liegt „Solidarität“. So entspannt sich ein vielfältiger Werte-Reigen, der bei Analyse und Entwicklungsarbeit sehr hilfreich ist.

Das Modell sagt nun, dass jeder in diesem Koordinatenkreuz mit 4 Polen seine „Arena“ hat, die Fläche, auf der er oft und gerne unterwegs ist. Der Mittelpunkt dieser Fläche ist sein Schwerpunkt oder seine Lieblingsposition.

Der Mensch, der seine „Arena“ kennt und ihre Lage zum Mittelpunkt, kann bewusste Entscheidungen zu ihrer Verlagerung oder Erweiterung treffen. Er wird seine Heimat zwar nie verleugnen oder verlassen können, aber er ist zu Entwicklungen fähig. Alleine schon die Bewusstheit der eigenen Potentiale und Risiken führt zu einem souveränen und effizienten Verhalten.

„Unsere Modifikationen“

Wir haben andere Begriffe gewählt, insbesondere der Begriff „Distanz“ hat unseres Erachtens negative, der Begriff „Nähe“ positive Implikationen. Als neutrale bzw. gleichmäßig positive Begriffe haben wir „Selbstverwirklichung“ und „Gemeinsinn“ gewählt. Die ebenfalls gleich positiv besetzten Begriffe „Stabilität“ und „Flexibilität“ ersetzen „Dauer“ und „Wechsel“ und werden von uns sowohl zeitlich als auch strukturell definiert.